Terrarienbau

Vorwort   Wusstet ihr...   python regius   boa c. imperator   boa c. longicauda   morelia s. cheynei   Bilder/Movies   Probleme   Krankheiten   Futtertiere   Kurioses   Terrarien   Gästebuch   Kommentare   Abzugeben    Humor    Bücher   Linx   E-Mail   Home

                         

 

Einleitung:

Hier wird ausschliesslich beschrieben wie ein Riesenschlangen-Terrarium aussehen könnte. Welche Vor- und Nachteile einzelne Terrarientypen haben. Auf die Gestaltung der Einrichtung wird nicht weiter eingegangen, da gehen die Wünsche dann doch zu weit auseinander. Die Beschreibung hier ist also eher technischer Natur und soll Ratsuchenden eine Entscheidungshilfe sein. Die Bilder entstanden beim Bau eines Aufzuchtterrariums mit Trennwand.

 

Was für ein Terrarium?

Glasterrarium: Es gibt im Fachhandel die verschiedensten Glasterrarien zu kaufen. Meist sind sie in der entsprechenden Grösse, die man für eine Riesenschlange braucht, sauteuer. Da hilft dann nur der Eigenbau. Aber wer kann schon selbst Glas zuschneiden und so verkleben das es nicht wie pfusch aussieht. Zudem sind keine einfachen Befestigungsmöglichkeiten vorhanden (z.B. für einen etwas erhöhten Ruheplatz in einer Ecke des Terri´s, Klettermöglichkeiten, usw.). Kabeldurchführungen sollten dann auch vorhanden sein um nachträgliches Lochausschneiden zu vermeiden.

Natürlich ist in solchen Terri´s auch alles möglich, nur mit mehr Aufwand und Geschick. Zudem sollte man sich noch vor Augen führen, dass ein Glasterri eine grosse Wärmeabfuhr nach aussen hat. Dies führt in einem normalen Wohnraum zu erhöhten Stromkosten, durch ständigen Einschalten der Heizung. Wenn Glasterris, dann nur in separat beheizten Terrarienräumen.

Zu guter letzt sei noch davor gewarnt sich ein Aquarium andrehen zu lassen. Die Umbaumassnahmen sind immens und eine Öffnung von oben kann sich als schwierig erweisen. Tiere reagieren beim Hineinfassen vielleicht etwas aggressiver. Lampen und Heizung sollten im Deckel installiert werden und die Ausbruchsicherheit sollte auch noch gewährleistet sein. Bei einem Tier das 2-3 Kilo wiegt schon ein grösseres Problem. Da wird der Deckel dann einfach wie ein Spielzeug bei Seite gedrückt.

Den Neueinsteigern unter euch sei gesagt:  Finger weg von Glasterrarien!!!

 

Holzterrarium: Nachdem im oberen Text meine Abneigung gegen ein Glasterri leicht zum Vorschein kam, kommen wir nun zu meinem Favoriten unter den Terri´s, dem Holzterrarium. Im Gegensatz zu Glas lässt sich Holz viel leichter verarbeiten und es isoliert einigermassen. Natürlich bedarf es hier auch etwas an handwerklichem Geschick.

Ich bevorzuge die beschichteten Pressspanplatten, die es in jedem Heimwerkermarkt gibt. Dort kann man auch noch wählen, was für ein Furnier man haben möchte (mit oder ohne Holzmaserung, Farbe). So kann man sein Terrarium nach eigenen Wünschen gestalten. 19mm starke Platten haben sich da bestens bewährt. Diese werden dann mit Holzschrauben verschraubt. An der Front kann dann auch echtes Holz zum Einsatz kommen. Dies sollte aber verleimt sein, wenn man später die Glasführungsprofile darauf setzen will. Ein Brett das nicht verleimt ist verzieht sich mit der Zeit und die Scheiben laufen dann nicht mehr richtig. Die ganzen Stösse und Ecken werden dann mit Silikon ausgefugt um ein Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Macht man dies nicht quellen die Platten auf. Dieser Schaden ist irreparabel. Die ganze Platte muss ausgetauscht werden. Wenn man die Terri´s nicht verleimt hat sondern nur verschraubt, auch kein Problem.

Anstatt der beschichteten Pressspanplatten kann auch das ganze Terri aus echtem Holz sein, nur sollte der Boden mit z.B. Teichfolie oder Harzen gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Man braucht dabei keine allzu grosse Angst vor Keimen und Bakterien haben, die sich eventuell im Naturholz durch kleine Kot- oder Urinreste bilden können. Holz hat auch noch in "totem" Zustand eine bakterien- und keimverhindernde Wirkung. Die Natur machts möglich.

 

Aluterrarium: In verschiedenen Onlineshop´s werden zunehmend solche Alustecksysteme angeboten. Hier wird eine Rahmenkonstruktion angeboten die sich einfach zusammenstecken lässt. Hierbei sollte auch beim Kauf der Wände, Decke und Boden auf zu viel Glas verzichtet werden. Alleine schon der Umwelt wegen. Ansonsten verhält sich so ein System ähnlich wie ein Holzterri.

 

Styroporterrarium: Es klinkt schon fast unglaublich, aber auch aus diesem Material lässt sich ein Terrarium bauen. Ich selbst habe damit allerdings keine Erfahrung.

 

Welche Technik?

Licht: Lichtquellen bieten sich in den verschiedensten Variationen an. Von der handelsüblichen Leuchtstoffröhre über Niedervolt-Spotstrahler, Energiesparlampen bis hin zu den Quecksilberdampflampen (HQI/HQL) wobei letzere durch ihre hohe Wärmeentwicklung weniger zu empfehlen ist. Mit der Beleuchtung lässt sich das ganze Terri auch beheizen. Dies sollte auf alle Fälle berücksichtigt werden.

Leuchtstoffröhren werden so eingebaut, dass die Tiere nicht damit in Berührung kommen. Der warme Trafo in der Lampe spielt dabei weniger eine Rolle, als die Beschädigung der Röhre selbst. Am besten man schraubt sie an die Decke 10-15 cm hinter oder ganz dicht an das Frontteil und sichert sie vielleicht noch mit einem Drahtgitter. Will man seinen Tieren dann noch etwas UV Strahlung zu kommen lassen, kann die Röhre gegen eine entsprechende mit UV-Anteil (Repti-Glo o.ä.) ausgetauscht werden. Die Spotstrahler können in die Decke eingelassen werden. Dazu sollte aber oberhalb der Decke noch ein kleiner Raum zur Verfügung stehen, der Wartungsarbeiten zulässt. Gegen Berührung wieder mit einem kleinen Drahtkorb sichern.

 

Heizung: Wie schon vorher erwähnt, lässt sich ein Terrarium auch nur über Lichtquellen beheizen. Es ist mit Sicherheit die natürlichste Art ein Terri auf Temperatur zu bringen.  Ein bisschen Tüftelarbeit, um diese auch zu halten, ist hier aber schon gefragt. Das lässt sich aber mit einem separat beheizten Terrarienraum minimieren.

Eine andere Methode sind die Keramik-Heizstrahler, die es in verschiedenen Wattzahlen gibt. Diesen befestigt man mit einer Keramikfassung an Wand oder Decke. Diese Strahler werden über 300 °C heiss. Das erfordert besondere Schutzmassnahmen. Unter den Strahler sollte ein grosszügiges Alublech geschraubt werden, dass nach oben steigende Wärme vor dem Holz ableitet. Je dicker und grösser das Blech desto grösser der Schutz des darunter liegenden Holzes.  Ein Berührungsschutz ist hier unumgänglich. Auch muss die Stromzuleitung hitzebeständig sein.  Geregelt wird das ganze dann über ein Thermostat mit Fühler und Nachtabsenkung um 5 °C. Der Fühler sollte in der Nähe des Platzes sein an dem sich die Schlange am meisten aufhält. In der Regel der Ruheplatz.

Von Rotlichtlampen als Heizquelle rate ich ab, da diese in der Nacht zu einem Discofeeling für die Schlange werden. Ständiges ein und ausschalten der Lampe. Auch sollte man auf Heizmatten und -kabel, die nicht direkt unter dem Wasserbecken sind verzichten. Schlangen legen sich nämlich sehr gerne auf solche Matten. Was die Tiere aber nicht wissen: Genau dort ist die geringste Luftfeuchte im ganzen Terri. Die nach oben steigende warme Luft nimmt die ganze Feuchtigkeit mit und das Tier sitzt im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen.

 

Aufgrund von zahlreichen Anfragen bezüglich der Lüftung, Luftfeuchte und Beheizung eines Terrariums, habe ich eine kleine Zeichnung angefertigt um meine Beheizung darzustellen.

In diesen Terrarien muss ich weder Sprühen noch sonst irgend welche zusätzlichen automatischen Verdunster einsetzen. Lediglich in der Winterzeit in der die LF eh schon niedrig ist behelfe ich mir mit einem zusätzlichen Wassergefäß oder die Entlüftungen werden von mir mit einer Lage Zewa vollständig abgedeckt. Dies reicht um die LF auch tagsüber bei ca. 60% zu halten. Auch sind hier Heizkabel oder -matten unnötig.

 

(selbstverständlich herrscht an den weiß verbliebenen Stellen auch noch genügend Wärme, abfallend von oben nach unten und vom Heizstrahler nach hinten zur Ablage. Die Höhe der Terrarien überschreitet in keinem Fall die 80cm Marke.)

Wäre in oberer Zeichnung eine Entlüftung im Deckel angebracht kann sich wohl jeder vorstellen, wo die warme und feuchte Luft entweicht!

 

Be- und Entlüftung: Diese werden, je nach Möglichkeit und Geschmack, an der Vorderfront oder seitlich angebracht. Ich benutze Abflusssiebe aus Edelstahl, die an der Front verschraubt werden. Einer links oben der andere rechts unten oder umgekehrt. Je nach dem in welchem Drittel die Heizung sitzt, also die stärkste Erwärmung vorhanden ist. Dort sollte dann die untere Belüftung sein (siehe auch Zeichnung oben)

Bei Riesenschlangen ist es vollkommen übertrieben riesige Öffnungen auszuschneiden. Im Gegenteil. Es wirkt sich schlechter auf die Luftfeuchte und die Temperatur aus. Diese entweichen dann zu schnell. Zwei 5-7 cm grosse Öffnungen reichen bei einer Terrigrösse von 150 x 80 x 80 cm ganz und gar aus.

 

Elektrische Leitungen: Diese sollten nach Möglichkeit nur über kurze Strecken im Terrarium verlaufen. Bei Holzterri´s können sie mit Leitungsschellen angenagelt, durch einen Kabelkanal verlegt oder an Ort und Stelle aus dem Terrarium geführt werden. Bei Heizstrahlern muss ein hitzebeständige Leitung verwendet werden. Kabelkanäle sollten hier nicht eingesetzt werden.08_aruf.gif (6701 Byte)

Ein Fall ohne hitzebeständige Leitung

 

 

Wer sich in seinem selbst gebauten Terrarium junge Schlangen halten will, sollte wirklich die kleinste Ritze verschliessen. Auch wenn sie noch so unerreichbar scheint. Denn es gibt manchmal auch Wunder............................Zitate: "Ich kann mir einfach nicht erklären wie die da rausgekommen ist?". "Wie ist den die da nur hoch gekommen?".

Tja, manche Wege sind doch wirklich unergründlich.........

 

Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben wird keine Haftung übernommen!

                         

Vorwort   Wusstet ihr...   python regius   boa c. imperator   boa c. longicauda   morelia s. cheynei   Bilder/Movies   Probleme   Krankheiten   Futtertiere   Kurioses   Terrarien  Gästebuch   Kommentare   Abzugeben   Humor   Bücher   Linx   E-Mail   Home

Irren ist menschlich!   Ich habe meine Homepage nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Ausserdem habe ich versucht auf den jeweiligen Seiten ohne Fachbegriffe auszukommen um Unkundigen Unnötiges zu ersparen. Sollte doch eimal ein Fehler entdeckt werden, bitte ich um Benachrichtigung!!!

1999-2010